Was Unternehmen über KI wissen sollten

Eine Veranstaltung des Bündnis für Transformation zeigt, wie Künstliche Intelligenz nicht nur die Industrie durchdringt. Die Maschinen machen inzwischen auch Schlagzeilen.

Von Christian Gleichauf, Foto: Christian Gleichauf

Wie setzen Unternehmen Künstliche Intelligenz ein? Konkrete Beispiele gab es am Donnerstag bei einer Veranstaltung des Bündnis für Transformation zu diesem Thema in den Räumen von Südwestmetall. Einrichtungen wie die DHBW, TU München, Hochschule Heilbronn oder Campus Founders, Unternehmen wie Schunk, IDS und der KI Bundesverband standen den Gästen Rede und Antwort.

Schunk und IDS wollen weg von der Komponente

„Die Anforderungen an uns ändern sich jetzt schnell“, sagt Tobias Betz, Geschäftsführer der Kurt Betz GmbH aus Leingarten. Sein Unternehmen nutzt unter anderem die Komponenten, die der Greiftechnikspezialist Schunk aus Lauffen herstellt, für eigene Automatisierungslösungen. Schunk entwickelt sich derzeit mithilfe Künstlicher Intelligenz vom Komponenten- zum Lösungsanbieter. Da heiße es, aufmerksam und auf der Höhe der Zeit zu bleiben.

Martin May ist bei Schunk für die Innovationen verantwortlich, und er weiß, wie schnell sich derzeit alles verändert. „Allein mit der Umstellung auf die E-Mobilität braucht es komplett neue Ansätze. Wir müssen da mitlernen“, sagt May. Als Komponentenanbieter sei man austauschbar, als Anbieter von intelligenter Software eher nicht.

Neue Kundengruppen und Anwendungsfelder

Ob Schunk die Vibrationen seiner Zerspanungswerkzeuge überwacht oder der Obersulmer Kamerahersteller IDS mit Bildern arbeitet, immer geht es darum, Daten richtig zu interpretieren. Und in diesem Bereich tut sich enorm viel.

Nicolaj Stache, Professor an der Hochschule Heilbronn, illustriert das mit Ergebnissen eines Wettbewerbs, der seit 2011 die Fähigkeiten der Bilderkennung von Rechnern mit der von Menschen vergleicht. Lag die Fehlerrate der KI anfangs noch bei über 25 Prozent, verbesserte sich der Wert innerhalb weniger Jahre auf unter 2,5 Prozent. Damit sind die Maschinen inzwischen besser als der Mensch.

Solche KI läuft bei IDS mittlerweile auch in kompakten Kameras, die ohne Rechnerunterstützung Objekte erkennen, wie Sigrid Rögner erklärt. Auch den Obersulmern geht es darum, neue Kundengruppen und Anwendungsfelder zu erschließen. Dazu arbeiten etablierte Firmen auch mit jungen Startups zusammen, nutzen das neu entstehende Ökosystem rund um die Campus Founders in Heilbronn.

Qualifizierung mithilfe der Arbeitsagentur

Wenn Unternehmen sich in diesem Bereich auf den Weg machen möchten, brauchen sie kompetente Partner, und sie müssen auch ihre Mitarbeiter fit machen für die neue Welt. Geld und Beratung gibt es dann unter anderem von der Arbeitsagentur. „Wir stehen Ihnen zur Seite“, sagt Manfred Grab, Agenturleiter in Heilbronn. Weitere Unterstützung gebe es vom Bündnis für Transformation, das inzwischen mit viel Fördergeld vom Bund bedacht wurde.

Einige Gespräche drehen sich dann noch um die Möglichkeiten der intelligenten Text-Generierung. Ein Tipp von Sandra Büchele von der Arbeitsagentur: die App Neuro-Flash. Gefüttert mit dem Text dieses Artikels gibt sie folgende Überschriften aus: „Wie junge Unternehmen in der Region profitieren von Künstlicher Intelligenz“, oder „Förderung von KI in der Industrie – was Unternehmen wissen sollten.“ In abgewandelter Form schafft es eine dann auch über diesen Text.

 

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme