Der Verein Wissensstadt vernetzt Heilbronner Bildungseinrichtungen und will deren Angebote sichtbarer machen. Ab sofort berichtet stimme.de regelmäßig über Themen rund um Wissen, Bildung und Forschung.
Von Annika Heffter, Foto: Matthias Bitsch
Eine Wissensstadt – was ist das überhaupt? Für Michael Andree, den Geschäftsführer des Vereins Wissensstadt Heilbronn, geht es dabei um Innen- und um Außenwirkung. Zunächst brauche man nach innen hin “ein funktionierendes Bildungssystem, eine gute Infrastruktur und einen guten Wissenstransfer in die Bevölkerung”, sagt er. Für die Außenwirkung sei die Sichtbarkeit der Stadt als attraktiver Bildungsstandort wichtig, “damit junge Menschen ihren Studienort hier finden und dann auch hier bleiben”.
Verein vernetzt die Heilbronner Wissenschafts-Community
Auf dieses Ziel arbeitet der Verein Wissensstadt hin: “Wir möchten die Wissenschafts-Community vernetzen und durch gemeinsame, übergreifende Veranstaltungen und Projekte Teilhabe schaffen”, sagt Andree.
Der Ende 2019 gegründete Verein hat 14 Mitglieder. Darunter sind alle Heilbronner Hochschulen, die Schwarz Campus Service GmbH und namhafte, auf dem Bildungscampus vertretene Einrichtungen wie etwa das Fraunhofer-Institut. Aber auch weniger bekannte Adressen wie das Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) oder neue Orte der Bildung wie die Programmierschule 42 sind mit dabei. Außerhalb des Bildungscampus engagieren sich die Experimenta, die Stadt selbst und die Heilbronner Stimme in dem Verein.
Wissen bündeln und Wissen vermitteln
Ab sofort wird in der Heilbronner Stimme regelmäßig, etwa alle zwei bis drei Wochen, eine “Wissensstadt-Seite” erscheinen. Verleger Tilmann Distelbarth erklärt, warum die Zeitung Bildungsthemen noch mehr Raum geben möchte: “Die Heilbronner Stimme ist immer nah dran an allen Entwicklungen in der Region. Die enormen Anstrengungen im Bildungsbereich sind Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche Zukunft Heilbronns und seiner Region. Diese Entwicklung gilt es auch publizistisch zu begleiten, um den Bürgern und Lesern ein klares Bild der Wissensstadt Heilbronn zu vermitteln.”
Es sei dem Medienunternehmen ein großes Anliegen, “Wissen für unsere Leser zu bündeln und zu vermitteln”, ergänzt Chefredakteur Uwe Ralf Heer. “Als Erklärzeitung wollen wir erläutern, was sich alles hinter den Campus-Mauern abspielt.”
Für jeden Lerntyp sei etwas dabei
“Gemeinsam” ist für Michael Andree das entscheidende Wort, wenn es um die Aktivitäten des Vereins geht. Bei den Bildungseinrichtungen gebe es eine große Vielfalt, für jeden Lerntyp sei etwas dabei. Um dennoch als “geschlossenes Ganzes” zu wirken, sei es wichtig, “Synergieeffekte herauszuarbeiten”. So arbeite der Verein als Netzwerkplattform und koordiniere zum Beispiel einen hochschulübergreifenden Studieninfotag, um interessierten künftigen Studierenden einen guten Überblick zu verschaffen.
Weitere Beispiele für die Zusammenarbeit im Verein seien das Frauenförderprogramm “Woment”, an dem Studentinnen aller Heilbronner Hochschulen teilnehmen können, sowie die “Forschertreffen” zur wissenschaftlichen Vernetzung. Im April sei außerdem der Kongress “Frequencity” geplant, mit Vorträgen und Workshops zur Entwicklung der Stadt. Im Juni folgt dann eine Nacht der Wissenschaft mit einigen Vereinsmitgliedern, um Bürger auf den Bildungscampus zu locken und zu zeigen, was dort alles passiere.
Bildung immer wichtiger für junge Menschen in der Region
Als “guten Kompass in der lokalen Wissens-Szene” bezeichnet Uwe Ralf Heer in diesem Zusammenhang die neue Wissensstadt-Seite der Heilbronner Stimme. Dieser Kompass sei wichtig, denn “gerade für junge Menschen in der Region spielen die Bildungsangebote in Heilbronn eine immer größere Rolle”, sagt der Chefredakteur.
Michael Andree findet, der Verein habe neben seinen Veranstaltungen und Projekten schon einen weiteren großen Erfolg erzielt: “Der Oberbürgermeister spricht in Reden immer häufiger von der Wissensstadt Heilbronn”, freut er sich. Das zeige, dass die Stadt selbstbewusst mit ihrem Potenzial und der Entwicklung im Bereich Bildung und Wissen umgehe und diese Stärke auch an die Bürger herantrage.