
Drei Klausuren, eine mündliche Prüfung und zwei Hausarbeiten – insbesondere die Prüfungszeit treibt viele Studierende auf die Suche nach der optimalen Lernumgebung. Die Unibib bietet sich an, die Suche nach einem freien Lernplatz in der LIV wird aber für die Studierenden oft zu einer echten Herausforderung.
Foto: Fraunhofer IAO
An einer Lösung für dieses weithin bekannte Problem arbeitet momentan das Fraunhofer IAO im Rahmen der Smart Campus Initiative. Die Wissenschaftler*innen möchten mit dem Einsatz innovativer Technologien die Suche nach freien Arbeitsplätzen in der LIV erleichtern. Die Idee des Projekts lag auf der Hand: „Wir als Smart Campus Initiative beschäftigen uns mit digitalen Möglichkeiten, wie wir das Erlebnis vor Ort verbessern können. Die Bibliothek ist ein zentraler Ort am Campus, daher wollten wir dort eingreifen, denn jeder kennt die Situation von überfüllten Bibliotheken und Lernräumen, insbesondere in der Prüfungszeit.“, erklärt Maximilian Feike, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IAO und Projektkoordinator. Um den bestmöglichen Service zu entwickeln, müssen jedoch alle Perspektiven mitbedacht werden. Daher hat sich das Projektteam für das bereits etablierte ko-kreative Format entschieden: Zusammen mit Studierenden und Mitarbeitenden am Campus versuchen die Wissenschaftler*innen Bedarfe zu ermitteln, Ideen zu sammeln und diese unter realen Bedingungen zu testen. „Das ko-kreative Format ist das Grundprinzip der Smart Campus Initiative. Wir sind fest davon überzeugt, dass Serviceentwicklung nur unter Einbezug all der Akteure, die später am Betrieb des Service beteiligt sind, funktionieren kann.“, fügt Maximilian Feike hinzu.
Auch auf Seiten der Studierenden stößt dieses Projekt auf Begeisterung. Mit der Teilnahme an den ko-kreativen Workshops können sie selbst ihre eigenen Ideen einbringen. So findet Aus Abdulamir, Student des Studiengangs „Management und Unternehmensrechnung” an der HHN, die Digitalisierung an Hochschulen sei ein wichtiges Thema, und er freue sich über jede Möglichkeit, das Lernerlebnis auf dem Bildungscampus zu verbessern und dabei seine Ideen einfließen zu lassen. „Ich will einen Mehrwert generieren für die anderen Studierenden, für die Nachfolger. Wir sind eine Gemeinschaft, eine Community und ich finde, man soll zusammen und füreinander arbeiten. Deswegen, auch wenn ich keinen direkten Mehrwert haben werde, weil ich mit dem Studium fast fertig bin, würde es für alle am Campus und generell für die HHN einen Mehrwert generieren“, erzählt Aus.
Es gibt auch andere Gründe, warum Studierende an Workshops teilnehmen. So erklärt Kevin Kubitza, Studierender des Studiengangs „Automotive Systems Engineering“ an der HHN, warum er zusammen mit dem Fraunhofer IAO eine Lösung für die LIV erarbeitet: „Meine Motivation zur Teilnahme am Workshop war der technologische Aspekt der Umsetzung des Konzeptes zur Arbeitsplatzsuche. Ich bin sehr technikinteressiert und deswegen wollte ich einfach sehen, wie man sowas realisiert. Des Weiteren wollte ich durch den Workshop einige Entwicklungskompetenzen mitnehmen, die mir für meine Zukunft nützlich sein könnten“. Das Projektteam freut sich, wenn die Teilnehmenden nicht nur Ideen einbringen, sondern aus den Workshops auch etwas mitnehmen können.
Inzwischen wurde die Workshopreihe abgeschlossen. Auf der Basis der Ergebnisse wird nun ein Prototyp gebaut und anschließend die Testphase gestartet. Wer beim Testen unterstützen möchte, hat in den kommenden Monaten die Möglichkeit, Feedback zu dem Prototyp zu geben.
Wer die Workshops verpasst hat, muss nicht enttäuscht sein, denn in der SCI gibt es noch viele weitere spannende Projekte und somit auch weiterhin die Möglichkeit, die Weiterentwicklung des Bildungscampus aktiv mitzugestalten. Einen Überblick über alle Projekte der Smart Campus Initiative gibt die Projekthomepage: Projekte der Smart Campus Initiative.

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