Händler und Gastronomen fordern einen Bürokratieabbau. Auch Studenten sollen stärker in den Fokus gerückt werden.
Von Thomas Zimmermann, Foto: Mario Berger
“Ich spüre, es wird wieder ein sehr guter Tag für Heilbronn werden”, sagte Bürgermeister Martin Diepgen salbungsvoll zur Begrüßung der Teilnehmer am zweiten Tag des Kongresses Frequencity Stadt, Plan, Zukunft. Ob der Kongress, den der Verein Wissensstadt und die Stadt gemeinsam initiiert haben, Heilbronn auch tatsächlich vorwärtsbringt und die Innenstadt stärkt, müssen allerdings die nächsten Monate zeigen. Harry Mergel ist davon überzeugt: “Der Kongress hat uns viele neue Ideen gegeben, wie wir die künftigen Herausforderungen noch gezielter anpacken können”, zieht der Oberbürgermeister Bilanz.
Vereinfachte verfahren für Start-Ups
Für Johannes Nölscher ist dafür entscheidend, dass es gelingt, eine nennenswerte Zahl der Studenten in Heilbronn zu halten. “Wenn wir viele der Top-Absolventen in Heilbronn halten, die das Gelernte hier und nicht in Kreuzberg in die Tat umsetzen, schließt sich der Kreis”, ist der Vorsitzende der Stadtinitiative überzeugt. Allerdings müssten dazu alle an einem Strang ziehen. “Die Kunst ist es nun, Investoren, Wirtschaftsförderung, Verwaltung und Stadtinitiative zusammenzubringen, ein Einzelner schafft das nicht”, betont Nölscher.
Von der Stadt erwartet der Geschäftsführer der Schuh Kaufmann GmbH einen weitgehenden Abbau der bürokratischen Hemmnisse und vereinfachte Verfahren für Start-ups. “Es muss Spaß machen, in Heilbronn ein Unternehmen zu gründen”, fordert er.
Schlüssel zur Lösung
Auch für Thomas Aurich sind die Studenten der Schlüssel zur Lösung der Probleme. “Ich bedauere sehr, dass es auf der sonst bahnbrechenden Veranstaltung keinen einzigen Workshop zum Thema Studierende gegeben hat”, kritisiert der Stadtverbandsvorsitzende des Dehoga. Er fordert, alles dafür zu tun, dass die Studenten am Wochenende nicht nach Hause fahren, sondern die Innenstadt beleben.
Dazu zählten Rabatte, Sportangebote, Unterhaltung. “Als erstes müssen wir eine hochschulübergreifende Befragung machen, was man an Heilbronn verbessern muss”, schlägt Aurich vor. “Wenn es uns gelingt, dass die Studierenden am Wochenende hier bleiben, sind wir einen Großteil der Probleme los”, ist sich der Dehoga-Chef sicher.
Dass es schnell gehen muss, macht Johannes Nölscher klar. “Jede Stadt steht vor ähnlichen Herausforderungen”, betont der Vorsitzende der Stadtinitiative. Deshalb dürfen wir bei der Umsetzung der Ideen jetzt keine Zeit verlieren”, unterstreicht Nölscher.