Der Science-Youtuber Jacob Beautemps war bei der DHBW Heilbronn zu Besuch, um über Ernährung zu sprechen. In einem Experiment lässt er dabei seine persönlichen Daten messen, um ein personalisiertes Abendessen zu bekommen.
Von Annika Heffter, Foto: DHWB
Heuschrecken, in Chili gebraten – kann das schmecken? Der Wissenschafts-Youtuber Jacob Beautemps probiert es gleich zu Beginn des Livestreams bei der DHBW Heilbronn aus. Ein wenig verzieht er das Gesicht – nussig und reichlich scharf, aber gewöhnungsbedürftig, lautet sein Urteil.
Es folgt ein zweistündiger Beitrag zum Thema “Personalisierte Ernährung” mit den DHBW-Forscherinnen Dr. Cornelia Klug, Prof. Dr. Katja Lotz und Monika Wilke, mit Studierenden der Dualen Hochschule in Heilbronn und Prof. Dr. Monika Schreiner von der Initiative Food4Future. Schon mehrmals war der Physiker und Science-Youtuber Beautemps “in der Wissensstadt Heilbronn” zu Gast, wie er betont.
Körperzusammensetzung des Youtubers wird gemessen
Zunächst werden Beautemps persönliche Daten gemessen – neben Alter, Größe und Gewicht auch durch eine Bioelektrische Impedanzanalyse (BIA), die seine Körperzusammensetzung, also etwa Fettanteil und fettfreie Masse, bestimmt. Auf einer Liege wird er an Kabel angeschlossen, 50 Kilohertz Wechselstrom gehen durch seinen Körper, erklärt Cornelia Klug, die die Messungen durchführt.
So, erläutert sie, könne man herausfinden, wie man sich zielgerichtet ernähren und Sport treiben könne. Dabei sei es wichtig zu wissen: “Was möchte ich erreichen?” Je nachdem, ob man zum Beispiel abnehmen oder eher Muskelmasse hinzugewinnen möchte, würden sich unterschiedliche Herangehensweisen ableiten.
“Ich habe eine Fitness-Uhr. Wie genau kann diese denn messen, wie es meinem Körper geht und mir Tipps geben, was ich verändern sollte?”, will der Youtuber wissen. Wenn man seinen Körper gut kenne, reiche so eine Uhr aus, um das Sport- und Ernährungsverhalten zu analysieren und anzupassen, antwortet Klug.
Ernährung müsste laut Forscherin an jeden einzelnen Menschen angepasst werden
Weiter geht es für Jacob Beautemps in das Kulinarik-Labor der DHBW Heilbronn, wo ein speziell für ihn entworfenes Abendessen zubereitet wird: ein veganer Burger mit Süßkartoffel-Pommes. Es sei für den Youtuber “auf Basis der Körpergröße, Gewicht und Alter” erstellt worden, erklärt Katja Lotz. Das sei die Formel für den Grundumsatz.
Der Energiebedarf werde auch auf Basis des “Aktivitätsfaktors” eines Menschen errechnet. Neben Themen wie Fleischkonsum geht es im Gespräch mit der Professorin auch darum, dass man “die Ernährung an den Menschen anpassen” müsse. Dabei sei auch der “Genussfaktor” wichtig. Sprich: So sehr die Ernährung individuell, ausgewogen und gesund sein sollte, sollte sie trotzdem auch schmecken. Auf der anderen Seite plädiert die Wissenschaftlerin dafür, sich von “Essen als Belohnung”, zum Beispiel Schokolade für Kinder, zu verabschieden.
Was, wenn die ganze Welt sich vegan ernähren würde?
In der Sensorik-Kabine lernt Beautemps, wie man Essen richtig verkostet, im Hygienelabor erfährt er, wie wichtig Sauberkeit beim Kochen ist. Zwischendurch geht es darum, wie sich unsere Ernährung etwa auf das Klima auswirkt und welche Bedeutung es für die Umwelt hätte, wenn sich alle Menschen auf der Welt vegan ernähren würden. Auch Fragen zu “Lebensmitteln der Zukunft” wie etwa Algen, Insekten oder gar Quallen werden besprochen.
Der Stream erreicht an dem Abend zwischen 150 und 200 Menschen live, deren Fragen aus dem Chat Beautemps immer wieder an die Expertinnen weitergibt. Der Beitrag kann weiterhin auf dem Kanal “Breaking Lab” angeschaut werden.
Youtube-Kanal Breaking Lab
Jacob Beautemps hat Physik und Sozialwissenschaften studiert und ist momentan Doktorand an der Universität Köln. Auf seinem Youtube-Kanal Breaking Lab veröffentlicht er Videos über wissenschaftliche Themen, vor allem mit Bezug zu Technik und Nachhaltigkeit, die er unterhaltsam aufbereitet. Der Kanal hat fast eine halbe Million Abonnenten. Dort ist der zweistündige Beitrag mit der DHBW Heilbronn unter dem Titel “Lebensmittel der Zukunft: Was werden wir essen? Welche neuen Technologien kommen?” abrufbar.