Kleidertausch im Experimenta-Forum ist ein voller Erfolg

Wer keine Lust hat, Klamotten, die er nicht mehr mag, auf dem Flohmarkt zu verkaufen, kann sie bei einem Kleidertausch abgeben. Alle zwei Monate findet einer im Forum der Experimenta sowie ab April als Pop-up-Shop im Museum im Deutschhof statt. Wie der Kleidertausch genau funktioniert, erklärt Viola Hoffmann von der Experimenta.

Von Milva-Katharina Klöppel Foto: Milva-Katharina Klöppel

Das nachhaltigste Kleidungsstück ist das, das sich bereits in unseren Kleiderschränken befindet. Das mag im ersten Moment widersprüchlich klingen, bedeutet aber nichts anderes, als dass wir unser Konsumverhalten überdenken müssen. Mode war und ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit, auch von gesellschaftlichen und landesspezifischen Umständen.

Neu sind aber globale Tendenzen in der Textil- und Modebranche, die unter dem Begriff Fast Fashion zusammengefasst werden. Neue Trends und Kollektionen kommen in immer kürzeren Abständen auf den Markt, die Spirale dreht sich immer schneller. Viele Kleidungsstücke werden nur für eine Saison gekauft und qualitativ entsprechend minderwertig produziert.

Fast Fashion

Durchschnittlich kauft jeder Deutsche 60 Kleidungsstücke pro Jahr – Tendenz steigend. Jedes fünfte wird dabei so gut wie nie getragen. Genau auf diese Kleidungsstücke hat es das Forum der Experimenta abgesehen, wenn dort seit diesem Jahr jeden zweiten Monat ein Kleidertausch stattfindet. “Der nächste Termin ist am Samstag, 11. März, von 14.30 bis 18 Uhr geplant”, erklärt Viola Hoffmann vom Forum. Jeder könne bis zu zehn Kleidungsstücke – unversehrt und gewaschen – mitbringen und stattdessen Oberteile, Hosen und anderes kostenlos mitnehmen. “Auch wer selbst nichts abgibt, darf sich gerne bedienen”, so Hoffmann.

Spenden an Aufbaugilde

Alles, was am Ende übrig bleibt, wird an die Aufbaugilde in Heilbronn gespendet. Wer möchte, kann seine Klamotten auch nur abgeben – Mitarbeiter vor Ort kümmern sich um die Präsentation. “Kinderkleidung gibt es ganz bewusst nicht”, stellt Viola Hoffmann fest. An Hemden, Pullovern und mehr für Männer hätte es beim letzten Mal gemangelt. “Da war die Nachfrage groß.” Im März wird es in der Zeit des Kleidertausches noch ein Catering geben. Nachhaltigkeit und bewusster Konsum sind jetzt auch über den Kleidertausch hinaus Thema im Forum der Experimenta, das sich gegenüber vom Haupteingang befindet und stets kostenlos zu besuchen ist.

“Gib Stoff!” ab April im Deutschhof

Während der Ausstellung “Gib Stoff!”, die am 4. April im Museum im Deutschhof startet, wird es auch dort einen Pop-up-Store auf Tauschbasis geben. Die Kleidertausch-Börse wird im Foyer aufgebaut. Wer mitmachen möchte, kann ausrangierte, aber noch tragbare Kleidung zu den regulären Öffnungszeiten im Museum am Deutschhof an der Infotheke abgeben. “Damit unser Store gut gefüllt ist, brauchen wir euch, beziehungsweise eure Klamotten”, lautet die Aussage des Museumsteams. “Tauschen ist besser als kaufen.”

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme