DHBW-Studenten entwickeln in einer Seminararbeit eine Strategie mit Logo und neuer Internetseite. Pfarrer Eiding ist begeistert, will einige Anregungen gern umsetzen. Jetzt soll das Konzept im Kirchengemeinderat präsentiert werden.
Von Carsten Friese, Foto: DHBW-Studenten, Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagemnt
Ein Marketing-Konzept für die Kilianskirche? Auch das kann Wissenschaft sein, vor allem, wenn Studenten der Dualen Hochschule Heilbronn dies in einer praktischen Seminararbeit über Wochen vertiefen und am Ende ein umfassendes Konzept vorstellen.
Was in einem lockeren Gespräch zwischen Hochschulprofessorin Yvonne Zajontz und Prälat Ralf Albrecht als Idee entstand, ist jetzt in klare Vorschläge für einen besseren Werbeauftritt gegossen. Die “Marke Kilianskirche” soll präsenter werden, bei Touristen, aber auch jüngeren Menschen, die selten den Weg in das besondere Gotteshaus mit der markanten Renaissance-Architektur im Herzen der Stadt finden.
Beindruckt von der klaren Analyse der Studenten
Die Kilianskirche sei viel mehr als ein Haus für Gottesdienste, “wir würden das Gebäude gern mehr mit seiner Schönheit präsentieren”, sagt Kilianskirchenpfarrer Hans-Jörg Eiding vor dem Vortrag der Studenten im Studiengang BWL-Dienstleistungsmanagement. Als Madeleine Röder, Celina Mächtle und Philipp Strähle mit Bildern, Musik und Erklärungen ihr Projekt präsentiert haben, ist Pfarrer Eiding angetan. “Ich bin sehr beeindruckt. Das ist eine klare Analyse mit klasse Teilschritten.” Er habe “ganz große Lust”, mit den Kirchengremien zu schauen, was man davon übernehmen könne.
Eine Online-Befragung zum bisherigen Auftritt der Kilianskirche haben die Studenten gemacht, die Mehrzahl der Befragten war unter 30 Jahren. Ein nicht gerade einladendes Umfeld an den Eingängen sehen sie als Manko, ebenso nicht optimale Auftritte auf der Homepage, in sozialen Medien wie Instagram und Facebook.
Ein Rat: Auf der Homepage mit großen, spannenden Fotos arbeiten
Die Studenten entwarfen ein Logo mit einem Kreuz und dem Schatten des Kilianskirchenturms. Sie entwickelten neue Auftritte auf der Internetseite, in den sozialen Medien, mit einheitlichem Design, weniger Verästelungen und zentral platzierten Veranstaltungsterminen auf einen Klick. Sie sind überzeugt: Mit neuem Konzept lassen sich Besucherzahlen steigern, wenn auch regelmäßiger Beiträge online veröffentlicht werden und mit größeren und spannenderen Fotos und Videos von der Kirche gearbeitet wird.
Eine Erkenntnis aus der Befragung: Die jüngere Zielgruppe wünscht sich vor allem Angebote zu Konzerten, Festen, Führungen, dann zu Musikandachten und Gottesdiensten. Einen Flyer, gestaltet in peppigen Lila- und Rosatönen, hat das Studententrio zudem als Vorlage entworfen. Titel: “Mitten im Leben, mitten in der Stadt”, mit QR-Code, der auf einen Handyklick alle Termine auflistet.
Viel Geld gespart: Eine Agentur hätte für ein derartiges Werk einige Tausend Euro verlangt
Die Kooperation soll weitergehen. Die Studenten sollen ihr Konzept demnächst dem Kirchengemeinderat vorstellen. Die Arbeit an der neuen Marke “ist leistbar”, auch mit wenig Budget, ist Studentin Celina Mächtle überzeugt.
Seminarleiterin Yvonne Zajontz, Professorin für Medien und Marktforschung, lobt das “ganzheitliche Konzept” des Trios mit tollen kreativen Ideen. Wenn eine Agentur ein solches Konzept erarbeitet hätte, überschlägt sie, hätte dies bestimmt 10.000 bis 15.000 Euro gekostet.