HHN-Studierende in Quarantäne bekommen Lebensmitteltaschen

Die Stiftung der Hochschule Heilbronn unterstützt Studierende mit Stipendien und fördert Projekte. In der Corona-Zeit ist zusätzliche Hilfe nötig – etwa für Studierende in finanziellen Notlagen oder internationale Austauschstudenten, die in Quarantäne müssen.

Von Annika Heffter (Heilbronner Stimme), Foto: Privat

Besonders zu Beginn der Corona-Pandemie hatten viele Studierende zu kämpfen. Nicht nur mit psychischen Herausforderungen und Stress, die mit geschlossenen Campus-Arealen, fehlenden sozialen Kontakten und der Online-Lehre einhergehen, sondern auch finanziell.

“2020 sind einige Studierende in existenzielle Notlagen gekommen”, sagt Ehrhard Steffen, der Vorsitzende des Förderkreises der Hochschule Heilbronn (HHN).

Unternehmen stocken Fonds für soziale Zuwendungen auf

Gerade in den harten Zeiten der Corona-Pandemie möchte er auf die Arbeit der Stiftung, die aus dem Förderkreis heraus gebildet wurde, aufmerksam machen. “Wir waren da bevor die staatlichen Hilfen kamen”, beschreibt er die Unterstützung für Studierende, die zu Beginn der Krise zum Beispiel ihre Nebenjobs in der Gastronomie verloren hatten.

Große Dankbarkeit empfindet Steffen dafür, dass Unternehmen in der Corona-Anfangszeit den Fonds für soziale Zuwendungen großzügig aufgestockt hätten, um Studierenden schnell helfen zu können.

Auch wenn diese finanziellen Notlagen jetzt eher abgefangen werden, würden Studierende über den Fonds auf Antrag weiterhin unterstützt.

Versorgung in Quarantäne ohne soziales Netzwerk schwierig

Besonders für internationale Studierende, die an der HHN ihr Auslandssemester absolvieren, ist die Situation nach wie vor schwierig. Manche müssen nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst einmal in Quarantäne, haben aber noch kein soziales Netzwerk, das sie mit dem Notwendigsten versorgen kann. “Sie bekommen von uns Lebensmittelpakete”, erzählt Ehrhard Steffen.

Im Sommersemester 2021 konnten so 32 Studierende mit Obst, Gemüse, Nudeln, Reis, Hygieneprodukten und mehr versorgt werden, im Wintersemester 2021/22 waren es 19, die in der Quarantäne ein Paket bekamen.

Rund 100.000 Euro pro Jahr für Stipendien und Projekte

Den Förderkreis der HHN gibt es schon lange, seit 1963. Die Stiftung existiert seit 2010. Im Jahr stehen ihr rund 100.000 Euro aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zur Verfügung. Etwa die Hälfte davon, erklärt Steffen, fließt in Stipendien für Studierende. Mit der anderen Hälfte werden Projekte, Forschungsthemen und Fakultäten der HHN gefördert. “Es geht darum, die Hochschule noch attraktiver zu machen”, sagt Steffen.

Gelder seien so etwa einem Projekt zum Thema E-Mobilität zugute gekommen, andere Fördermittel seien in die Unterstützung des Aufbaus des vor ein paar Jahren abgebrannten Sportlerheims in Sontheim geflossen.

Angewandte Wissenschaften und Vereinbarkeit von Familie und Beruf werden gefördert

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften ist es Steffen auch wichtig, dass sich Studierende “in der Praxis ausprobieren können”. So wird von der Stiftung etwa auch das Racing Team der HHN unterstützt, das Rennwagen baut und in Wettkämpfen antritt. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird gefördert. Die Stiftung, so Steffen arbeite mit einer Kita in Sontheim zusammen, bei der Mitarbeiter oder Studierende mit Kindern zum Beispiel einen kostenlosen Platz bekommen können.

Steffen hofft auf noch breitere Unterstützung durch Mitglieder, sowohl Privatpersonen als auch Firmen, sowie auf Spenden. “Die Mitgliedsbeiträge sind sehr niedrig – 30 Euro pro Person im Jahr und 150 Euro im Jahr für Unternehmen.”