Text von Maren Haag, Katharina Rust und Ines Keck
Gesucht und gefunden – wenn der Funke überspringt:
Über den Erfolg einer Mentoringbeziehung
Ein Gespräch mit Cornelia Hildebrandt (Head of Sales Organization der Business Unit Wood bei Dieffenbacher GmbH) und Ceyda Akdemir (Studentin in Dienstleistungsmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Heilbronn)

»Auf den Baustellen war ich oft die einzige Frau,« beschreibt Cornelia Hildebrandt den Beginn ihrer beruflichen Laufbahn als Ingenieurin in Baden-Württemberg. Dabei war schon ihre Mutter ebenfalls Ingenieurin und dieser Beruf für die gebürtige Mecklenburgerin eine Selbstverständlichkeit. Die Ernüchterung kam erst als sie hier in der Region Fuß fasste. Häufig war sie die erste Frau: die erste Inbetriebnehmerin, die erste Frau im berufsbegleitenden MBA-Studium mit Kind. Auch dass sie sich die Kinderbetreuung mit ihrem Mann teilte, war irgendwie neu. »Ich musste mir meinen Weg oft ebnen und der Austausch mit anderen Frauen hat mir gefehlt.« Weil die Mentorin etwas weitergeben und ihre Erfahrungen teilen wollte, suchte sie nach einem passenden Mentoringprogramm. Das Mentoringprogramm WoMent – ein Kooperationsprojekt von Wissensstadt Heilbronn e.V., der Hochschule Heilbronn und der DHBW Heilbronn – hat sie sofort angesprochen. »Ich wollte mich mit einer coolen, engagierten, jungen Frau austauschen und sie unterstützen.«
Das hat geklappt! Das Mentoringtandem von Cornelia Hildebrandt mit ihrer Mentee Ceyda Akdemir ist in vieler Hinsicht das perfekte Match. Der Austausch funktioniert in beide Richtungen und auf Augenhöhe. Beide Frauen profitieren von der Perspektive der anderen.
Ceyda Akdemir ist duale Studentin der DHBW und bei ihrem Ausbildungsbetrieb der Volksbank Allgäu-Oberschwaben eG nicht die einzige Frau. Dennoch hat auch sie das Gefühl oft Neuland zu betreten. Ein Gefühl, das sicherlich viele Menschen zu Beginn ihres Berufslebens haben. »Die Tandempartnerschaft hilft mir meine eigenen Stärken zu entdecken und mich auf diese zu fokussieren.« Aber auch der Erfahrungsaustausch zu Themen wie der Vereinbarkeit von Familie und Karriere sowie Female Leadership bestärke sie auf ihrem Karriereweg. »In regelmäßigem Kontakt mit einer erfolgreichen Frau in Führungsposition zu sein, ermutigt mich, aktiv meine eigene berufliche Zukunft zu gestalten,« so die Mentee.
Darum war sie sofort begeistert als sie von ihrer Hochschule über WoMent informiert wurde und sah hier ihre Chance, neue Einblicke und Netzwerkkontakte zu bekommen. Auch ihre Ausbilderin und ihre Familie waren gleich Feuer und Flamme.
Vor Beginn des Mentoringjahres konnten sich beide zunächst gar nicht so gut vorstellen, wie das Matching bei WoMent funktionieren würde und steckten ihre Erwartungen an die Tandempartnerschaft nicht zu hoch. Umso begeisterter waren sie nach dem ersten Treffen.
Obwohl das Tandem sich bisher nur digital treffen konnte, haben sie in den vergangenen 5 Monaten eine sehr gute und intensive Mentoringbeziehung aufgebaut. Sie verabreden sich regelmäßig einmal im Monat. Dabei stimmen sie sich vorab ab, welche Themen besprochen werden sollen. Cornelia Hildebrandt ist dabei auch begeistert vom Rahmenprogramm und lässt sich sehr gerne von der Studentin aus den Workshops berichten, die für die Mentees angeboten werden. Dabei schätzen sie beide die offene und wertschätzende Atmosphäre untereinander, aber auch im WoMent-Netzwerk.
Für die Zukunft wünschen sich beide Frauen, dass auch persönliche Treffen möglich werden. Aber schon jetzt ist klar, dass sie den Kontakt bestimmt über das Mentoringjahr hinaus halten werden. »Es macht einfach Spaß!« fassen beide ihren Austausch zusammen.
Wir freuen uns, dass es auch in diesem Jahr wieder so tolle Mentoringpaare gibt. Dabei war natürlich das letzte Jahr mit der Umstellung auf digitale Formate eine neue Herausforderung. Die Jahre zuvor wurde WoMent als Projekt der Hochschule Heilbronn ausschließlich für Studentinnen der Hochschule Heilbronn angeboten. Durch die Kooperation mit Wissensstadt Heilbronn e.V., und der DHBW Heilbronn und durch die Förderung der Dieter Schwarz Stiftung haben wir nun ein Programm, das für alle Studentinnen der Heilbronner Hochschulen gleichermaßen offen ist.