Die Bildungseinrichtungen in Heilbronn beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI), in allen möglichen Fachbereichen. Regionale Unternehmen bauen auf deren Erkenntnisse – es herrscht Goldgräberstimmung. Nur den Bürgern könnten sie alle noch besser vermitteln, was genau hier passiert.
Von Annika Heffter, Foto: Pixabay
Gefühlt ist das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in diesen Zeiten allgegenwärtig. Auf dem Markt herrscht Goldgräberstimmung, und auch Forschungseinrichtungen und Hochschulen haben gemerkt, dass neue Erkenntnisse über KI sehr gefragt sind.
In Heilbronn zeigt sich das nicht zuletzt durch die Entstehung des Innovationsparks Künstliche Intelligenz (IPAI), für den die Stadt den Zuschlag der Landesregierung bekommen hat. Keine relevante Branche werde in Zukunft ohne KI auskommen, sagte Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel vergangene Woche bei der Grundsteinlegung für den Innovationspark.
Kaum Überblick über alle Vorhaben auf dem Campus
Auf dem Bildungscampus ist es schwierig, den Überblick über alle Studienangebote, Zentren und Forschungsprojekte zu behalten, die sich mit KI beschäftigen.
Da ist das Interdisziplinäre Zentrum für Maschinelles Lernen oder die School of Applied Artificial Intelligence (deutsch: Fakultät für Angewandte KI) der Hochschule Heilbronn (HHN), die KI-Schwerpunkte in den Studiengängen und Forschungsprojekten der DHBW Heilbronn, der TUM Heilbronn und des Center for Advanced Studies der DHBW und nicht zuletzt die neue Programmierschule 42 Heilbronn.
Erst am Freitag wartete die DHBW mit dem ersten Heilbronner AI Transfer Congress (KI Transfer Kongress) auf, bei dem sich Unternehmen und die Hochschulen der DHBW über Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Forschung austauschen konnten. Und natürlich beschäftigen sich auch die am Bildungscampus ansässigen Fraunhofer- und Steinbeis-Forschungsinstitute intensiv mit dem Thema.
Wichtige Bausteine: Zusammenarbeit und Transparenz
Die Fülle an Forschung und Lehre zu KI ist einerseits ein Zeichen, dass Heilbronn den Anschluss nicht verpasst hat. Andererseits zeigt die Unübersichtlichkeit der Angebote und Projekte, dass an manchen Stellen noch recht eigenbrötlerisch gearbeitet wird.
Zwar kooperieren die Einrichtungen schon bei zahlreichen Projekten und versuchen, den Wettbewerbsgedanken hinter sich zu lassen, zum Beispiel beim autonomen Shuttle in Heilbronn, bei dem die HHN mit dem Karlsruher Forschungszentrum Informatik FZI zusammenarbeitet.
Innovationspark als Austauschplattform?
Doch eine übergeordnete Plattform, über die auch Bürger Einsicht in die KI-Aktivitäten auf dem Bildungscampus bekommen könnten, fehlt noch. Der IPAI könnte zu einer solchen Austauschplattform werden. Dort sind neben den Bildungseinrichtungen auch Unternehmen am Werk, die sich verständlicherweise die Finger nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen lecken. Die Herausforderung wird sein, eine Anlaufstelle zu schaffen, die alles koordiniert und zugleich Unternehmen und Öffentlichkeit verständlich vermittelt, was hier passiert.
Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme

