Die Studenten knüpfen Kontakte mit Unternehmen der Schwarz-Gruppe. Auf der Pilotveranstaltung am vergangenen Samstag konnten Studenten einen Eindruck von den Jobangeboten unterschiedlichster Unternehmen gewinnen. Was war alles geboten?
Von Julian Ruf, Foto: Uwe Venth
In der Aula der TUM Heilbronn reihen sich die Informationsstände aneinander, die Studenten schlendern interessiert die Firmenangebote aus Heilbronn und der umliegenden Region ab. Die erste sogenannte Career Factory der Technischen Universität München (TUM) lockt interessierte künftige Berufseinsteiger auf den Bildungscampus.
Bei der Career Factory handelt es sich um eine berufsorientierte Bildungsveranstaltung, die künftig jährlich stattfinden soll. Auf der Pilotveranstaltung am vergangenen Samstag konnten Studenten einen Eindruck von den Jobangeboten unterschiedlichster Unternehmen gewinnen. Gleichzeitig wird ein erster Kontakt hergestellt.
Austausch und Beratung am Bildungscampus
Für die bis in den Nachmittag andauernde, messeähnliche Veranstaltung hatten sich rund 110 der insgesamt 455 am TUM-Campus Heilbronn eingeschriebenen Studenten angemeldet. An den Ständen knüpften diese nicht nur erste wichtige Verbindungen für ihren späteren Berufseinstieg, sondern ließen sich beispielsweise auch von der Agentur für Arbeit zum Thema Lebenslauf beraten.
Stark präsent und frequentiert waren die Stände von Kaufland sowie von Lidl und Schwarz IT. Die Schwarz-Gruppe, zu der die Unternehmen gehören, ist einer der größten Förderer des Bildungscampus und unterhält somit enge Beziehungen zur Hochschule und der Technischen Universität. Doch auch andere große Unternehmen wie die Bechtle AG oder der Autositzhersteller Recaro stellten sich den Studierenden vor. “Wir sind ständig auf der Suche nach internationalen und gut qualifizierten Fachkräften”, erklärt man am Stand der Tii-Group. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Heilbronn stellt spezielle Industriefahrzeuge wie Schwertransporter her und ist hier auf der Suche nach passenden Ingenieuren und Mathematikern.
Heilbronn mit Silicon Valley vergleichbar?
“Wir möchten, dass sie nach dem Studium hier in der Region bleiben, denn Heilbronn ist der beste Platz, um eine Karriere zu beginnen”, richtet sich Daniel Gottschald, Geschäftsführer der TUM Campus Heilbronn gGmbH, bei seiner Eröffnungsrede mit einem Appell an die anwesenden Studierenden. “Wenn ihnen ein Jobangebot aus dem Silicon Valley mit hohem Gehalt offeriert wird, dann lassen sie sich auf keinen Fall blenden. Die Region Heilbronn besitzt ein ebenso hohes Maß an Qualität.”
Dass der Bildungscampus Heilbronn international geprägt ist, spürt man sofort. An den Infoständen wird vorwiegend Englisch gesprochen. “Ich bin erst seit letztem Jahr hier auf dem Campus und sehe für mich vielleicht eine Zukunft in Heilbronn”, sagt die 20-jährige Studentin Tinatin Museliani, die ursprünglich aus Georgien stammt. “Ich studiere Information Engineering und bin zum Networken hergekommen. Es ist gut zu wissen, was die Unternehmen anbieten.”
Im Studienfach Information Engineering betrachten die Studenten die gesamte digitale Informationskette, vom Sensor über das Informatiksystem bis hin zum Geschäftsmodell. Der Abschluss ist damit ein wichtiger Baustein in der digitalen Transformation der Wirtschaft und besitzt ein interdisziplinäres Profil, direkt im Schnittfeld von Management und Informatik.
Schauspieler üben mit Studierenden für bevorstehende Arbeitswelt
In verschiedenen Gesprächsecken wird den Studierenden darüber hinaus die Chance gegeben, sich gemeinsam mit ihren Kommilitonen und den Unternehmen über die Arbeitswelt von heute und vor allem von morgen, über die Anforderungen der Arbeitgeber sowie ihre eigenen Wünsche als künftige Arbeitnehmer auszutauschen.
Umrahmt wird die Veranstaltung von einem Bühnenprogramm mit Vorträgen der einzelnen teilnehmenden Unternehmen, aufgelockert durch ein Improvisationstheater, bei dem Studierende zusammen mit Schauspielern die eventuell auftauchenden Fettnäpfchen des Arbeitsalltags durchspielen können.
Campus
Der TUM-Campus Heilbronn konzentriert sich auf die Bereiche Management der digitalen Transformation, Familienunternehmen und Informatik. Die gemeinnützige Dieter Schwarz-Stiftung unterhält über einen Stiftungsvertrag elf Professuren aus verschiedenen Bereichen der Informatik. Neun Professuren sind in Heilbronn angesiedelt, zwei am TUM-Standort in Garching. Die Professuren werden noch für knapp 30 Jahre durch die Stiftung finanziert, inklusive Ausstattung und Infrastruktur. Im Jahr 2018 hatte die Dieter Schwarz Stiftung schon einmal 13 Professuren im Bereich der Wirtschaftswissenschaften in Heilbronn angesiedelt. Die Forschung ist vertraglich vor einem Einfluss durch die Stiftung geschützt.
Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme

