Erste Absolventen verlassen die TUM Heilbronn

2018 beginnen rund 40 Studierende ihren Master an der neu eröffneten TUM am Campus Heilbronn. Nun gibt es die ersten Absolventen der Uni. Drei davon erzählen, wie sich der Standort in den ersten Jahren entwickelt hat und wie sie Heilbronn als Stadt zum Studieren finden.

Von Annika Heffter, Foto: TUM Heilbronn

Wer kann schon von sich behaupten, zu den allerersten Jahrgängen einer Universität zu gehören? Die Absolventen der TUM am Campus Heilbronn können das. Zwar ist der Name ihrer Bildungseinrichtung – Technische Universität München – wahrlich kein unbekannter. Doch die Anfänge des Standorts in Heilbronn mitbekommen und mitgestaltet zu haben, ist dennoch aufregend – und bisweilen auch herausfordernd, wie drei der frisch gebackenen Master-Absolventen berichten.

Wegen der Pandemie hat die Universität ihre Abschlussfeier für die beiden ersten Jahrgänge von 2021 und 2022 auf dieses Jahr gelegt. Vergangenes Jahr verließen die ersten elf Absolventen die TUM Heilbronn, nun haben weitere 17 ihre Abschlusszeugnisse bekommen.

Für Hafsa Kazmi, Mohammad Hashem und Gayatri Gautham ist Heilbronn zunächst völliges Neuland, als sie 2018, beziehungsweise in Hashems Fall 2019, hierher ziehen. Sie alle müssen die Stadt erst einmal googeln, denn in ihren respektiven Heimatländern – Pakistan, Libanon und Indien – kennt man sie nicht. Drei Jahre später schließen sie ihren Master in Management erfolgreich ab. Die beiden Frauen finden in der Region, bei Würth und bei den Campus Founders, Arbeit und bleiben hier – Hashem zieht für einen Job nach Köln.

Standort in Heilbronn entwickelt sich schnell

“Am Anfang war alles noch in der Entwicklungsphase, aber es ist wirklich super, wie schnell sich die Uni weiterentwickelt hat”, sagt Mohammad Hashem. “Die Professoren sind zunächst noch von München nach Heilbronn gependelt und haben montags bis mittwochs ganze Tage mit uns hier verbracht”, ergänzt Kazmi.

Das Betreuungsverhältnis sei eng gewesen, man habe die Uni gemeinsam mit Leben gefüllt und auch geformt. “Wir haben viel Mühe in die Entwicklung des Standorts gesteckt, auch als erste Studierende, und Feedback gegeben, was gut funktioniert und was nicht.”

Gayatri Gautham erzählt, sie habe am Anfang “mit einer ganz normalen Uni gerechnet, also dass alles schon steht”. Dass das 2018 noch nicht der Fall ist, überrascht sie zunächst. “Aber es war nicht schlimm. Wir haben viel Aufmerksamkeit bekommen und unsere Probleme wurden schnell gelöst”, sagt sie. Mittlerweile steigt die Zahl der Studierenden sowie Studienangebote stetig, und Professoren sind nicht mehr nur übergangsweise in Heilbronn.

Umzug nach Heilbronn war für manche erst einmal ein Kulturschock

Die Ankunft in Heilbronn beschreibt Hafsa Kazmi als “riesigen Kulturschock”. Zuvor hatte sie in Ankara studiert, im Vergleich dazu hatte sie Heilbronn “innerhalb von drei Tagen komplett erkundet”. Das, ergänzt sie, sei aber auch “beruhigend” gewesen. “Es war nicht überwältigend, man konnte sich sehr schnell einleben.” Die Freizeitangebote für Studierende, räumt sie ein, seien oft aber doch “sehr begrenzt” gewesen, was manchen ihrer Kommilitonen nicht gefallen habe.

Gayatri Gautham und ihre Eltern sind vor ihrem Umzug nach Heilbronn besorgt, dass die Region sehr ländlich sein und der nächste Supermarkt etwa weit weg liegen könnte. Ihr erster Eindruck: “Heilbronn war größer, als wir erwartet hatten und wir waren sehr beeindruckt vom Campus.”

 

Mit freundlicher Genehmigung der Stimme Mediengruppe & der Heilronner Stimme