22 Millionen Euro für die Region Heilbronn

Text: Annika Heffter und Christiann Gleichauf / Heilbronner Stimme; Bild: Adobe Stock

22 Millionen Euro für die Region Heilbronn

Drei Leuchtturmprojekte im Raum Heilbronn werden durch EU- und Landesmittel gefördert. Die Gewinner-Konzepte beschäftigen sich mit Künstlicher Intelligenz, personalisierter Medizin und Wasserstofftechnologie.

Stolze drei von vorgeschlagenen sechs Leuchtturmprojekten aus der Region Heilbronn-Franken kommen beim Förderprogramm Regiowin 2030 zum Zug. Eine unabhängige Jury zeichnete die Projekte aus dem Bereich Künstliche Intelligenz (KI), personalisierte Medizin und Wasserstofftechnologie am Mittwoch aus.

Insgesamt nahmen an dem Wettbewerb elf baden-württembergische Regionen teil. Heilbronn-Franken ist eine der wenigen, in der drei Konzepte ausgezeichnet wurden. Insgesamt rund 21,5 Euro gehen an die drei Projektträger.

Kontakte und Netzwerke schaffen

»Ich bin stolz und dankbar am heutigen Tag«, sagt Oberbürgermeister Harry Mergel am Ende der zweistündigen Prämierungsveranstaltung, die auf dem Youtube-Kanal des Landeswirtschaftsministeriums stattfand. Mergel betonte, dass nicht nur Potenziale der Region Heilbronn-Franken definiert worden seien, sondern »es wurden auch viele neue Kontakte und Netzwerke geschaffen«. Die Fördermittel kommen aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land Baden-Württemberg. 60 Prozent der jeweiligen Projekte werden so gefördert, 40 Prozent von den Trägern selbst übernommen.

Dass es von sechs beantragten Projekten drei in die Vorauswahl geschafft hatten und dann auch noch alle drei grünes Licht bekommen, überraschte auch Beteiligte. »Letztes Mal wurden im besten Fall zwei Projekte pro Region berücksichtigt, das ist ein riesiger Erfolg«, sagt Patrick Dufour, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn (WFG), der die Projektleitung für das Projekt Hydrogen Hub hat. Neben diesem Projekt, in dem es um die Entwicklung und Erprobung von innovativen Wasserstofftechnologien geht, wurden ein neues Labor mit Bio-Bank des Molit-Instituts und ein KI-Projekt unter Federführung der Hochschule Heilbronn von der Jury ausgewählt und ausgezeichnet.

Ganzheitliches Konzept

Beim ersten Regiowin-Wettbewerb 2014 war die Region Heilbronn-Franken noch leer ausgegangen. »Aber wir haben den Kopf nicht in den Sand gesteckt und alles getan, um auf den Stand derer zu kommen, die beim ersten Mal erfolgreich waren«, erzählt Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken (WHF). Die WHF hatte die Wettbewerbsbeiträge koordiniert und ein ganzheitliches Konzept erstellt. Das, so Schumm, sei der »Schlüssel zum Erfolg« gewesen, zusammen mit der frühzeitigen Planung der einzelnen Projekte und der Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus unterschiedlichen Bereichen.

Weitere Eisen im Feuer

Die Region hofft darauf, bei weiteren Förderanträgen berücksichtigt zu werden. Passend zum Regiowin-Projekt zur künstlichen Intelligenz (KI) hat sich Heilbronn auch um den Zuschlag für den vom Land ausgeschriebenen Innovationspark KI beworben. 50 Millionen Euro stünden als Anschubfinanzierung für das Großprojekt bereit. Außerdem könnte hier auch eine Wasserstoff-Modellregion entstehen. Hier stehen rund 30 Millionen in Aussicht.

 

Kommentar »Grund zur Freude«

Von Annika Heffter

Alle Projekte, die von Regionwin 2030 Förderung bekommen, haben eines gemeinsam: Sie werden nicht von einem einzelnen Akteur umgesetzt, sondern sind interdisziplinär und auf Zusammenarbeit ausgerichtet. Das spiegelt sich auch in der Organisation des Wettbewerbs wider: Die Fördergelder kommen aus der EU und vom Land, drei Ministerien – Wissenschaft, Ländlicher Raum und Wirtschaft – arbeiten zusammen. Die geförderten Vorhaben in der Region Heilbronn-Franken setzen richtigerweise stark auf die Vernetzung von Forschung, Wirtschaft und Politik, Fachbereiche durchmischen sich immer mehr. Das ist ein wichtiger Erfolgsfaktor, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mit Blick auf die großen Herausforderungen unserer Zeit.

Dass die Region als einer der wenigen Wettbewerbsteilnehmer mit drei Projekten und fast 22 Millionen Euro berücksichtigt wurde, ist wahrlich Grund zur Freude. Gerade im Bereich Künstliche Intelligenz, personalisierte Medizin und Wasserstoff hat sie mit tollen Konzepten gepunktet. In der letzten Wettbewerbsrunde 2014 ging die Region noch leer aus. Inzwischen wurde ein Stein ins Rollen gebracht. Heilbronn hat sich hohe Ziele gesetzt. Gemeinsam ist man nun auf dem Weg, zu einer starken Wissensregion zu werden. Das wird jetzt auch überregional zur Kenntnis genommen.